Kein einfacher Start mit dem neuen Einsatzfahrzeug

Der Wettergott meinte es am Ostersamstag nicht gut mit dem Rallyeteam Honke. Pünktlich zum Start der Osterrallye Tiefenbach 2012 begann leichter Regen. In einem Top Teilnehmerfeld von über 100 Startern in welchem man ehemalige Werksfahrer, Deutsche Rallye Meister, Mitropa Cup Sieger und bekannte Namen aus dem Nachbarland Österreich finden konnte, fand die Premiere des neu aufgebauten BMW M3 CSL vom Rallyeteam Honke statt. Der in den letzten Saisons, damals noch mit Allrad Fahrzeugen unterwegs, erhoffte Regen kam denkbar ungünstig für den heckgetriebenen BMW. Ohnehin wollte man aber diese Veranstaltung vorrangig zum testen und experimentieren mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten u.a. beim Getriebe nutzen, und ging ohne große Erwartungen in die Rallye. Parallel dazu bot sich nun auch die Möglichkeit die neuen Regenreifen zu testen.

Drei komplett neue Wertungsprüfungen, je zweimal befahren, wurden vom Veranstalter ausgeschrieben. Als WP1/4 die Prüfung „Seining“ mit 4,5 km, WP2/5 „Dettenbachtal“ mit 4,2 km und der anspruchsvolle Rundkurs „Gaißatal“ mit 8,8 km Länge, welcher sehr tolle Zuschauerpunkte bot.

Mit der Devise „Auto ganz lassen, und langsam rantasten“ wurde in die erste Prüfung gestartet. Schon bei den WP-Starts zeigte sich ein völlig anderes Fahrgefühl, als in den Allradgetrieben Subaru Impreza oder Ford Escort welche die letzten gut 10 Jahre erfolgreich von Reinhard Honke bewegt wurden.

Der M3 CSL: Im Stand ungewohnt leise. Auch kein lautes aufheulen des Motors zum Start, denn das Kürzel CSL bedeutet auch: Sequentiellem M Getriebe (SMG), und deshalb kein Kupplungspedal. Start frei. Neu, die Hände bleiben zum schalten am Lenkrad, die Gänge werden über Schaltpaddel am Lenkrad eingelegt. Als dann die Drehzahl steigt und die Drosselklappen aufmachen, fängt der BMW mit infernalischem Sound zum schreien an, Resultat der brutalen Kraft an der Hinterachse sind durchdrehende Räder bis hoch in den vierten Gang und Reifen die verzweifelt nach Grip auf den feuchten Straßen suchen. So erlebten Reinhard Honke und Beifahrer Benjamin Sauerborn den ersten Start im BMW M3 CSL.

Mit der Erfahrung von über 20 Jahren Motorsport pilotiert Reinhard Honke den BMW sicher über die Wertungsprüfungen. Von Prüfung zu Prüfung steigt das Vertrauen ins Fahrzeug, dennoch ist volle Konzentration angesagt, kann doch jederzeit mit etwas zuviel Gas das Heck zum ausbrechen gebracht werden. Die AP Rennbremse kann überzeugen, das Fahrzeug lässt sich auch aus höheren Geschwindigkeiten, welche vor allem auf dem Rundkurs „Gaißatal“ erreicht wurden, jederzeit sicher verzögern. Auch mit dem Fahrwerk ist man zufrieden. Viel wurde mit DSC und Getriebeschaltzeiten experimentiert um ein optimales Setup für die folgenden Veranstaltungen herauszuarbeiten. Die wichtigste Erkenntnis war aber wohl, dass die Reifen beim starken Hecktriebler eine noch bedeutendere Rolle spielen um die Motorleistung auch effektiv nutzen zu können.

Auch andere Fahrer hatten mit den feuchten Bedingungen Mühe. Der Gesamtsieger vom Vorjahr Jürgen Geist, auch auf BMW M3 E46 unterwegs, fand sich bis zur Halbzeit nicht nur auf Rang 10 wieder, sondern war auch schon neben der Strecke inkl. Treffer am Verkehrschild. Das Team Honke/Sauerborn erreichte das Ziel der Veranstaltung ohne Schreckmoment, aber um viele Erkenntnisse reicher. Bei der Rallye Sonnefeld möchte man das erste Mal angreifen, und das Herausgearbeitete mit guten Reifen in ein Top Ergebnis umwandeln. Gesamtsieger der Rallye Tiefenbach wurden Reindl/Ehrle im Mitsubishi Evo.

Ihr Rallyeteam Honke