Rallye Ulm mit neuen Beifahrer und viel Pech

Nach relativ langer Winterpause begann am gestrigen Samstag endlich auch für Rallye-Routinier Reinhard Honke die Saison 2016. Als Schauplatz wurde die Rallye Ulm gewählt, bei der 82 Teams sich anschickten, sechs Wertungsprüfungen bei bestem Frühlingswetter unter die Räder zu nehmen.

An der Seite von Reinhard Honke diesmal ein neues Gesicht: Der 24-jährige Tim Rauber nahm zum ersten Mal neben dem Franken platz: „Über die Winterpause bin ich mit einigen Fahrern in Kontakt gekommen, unter anderem auch mit Reinhard. Ich freue mich sehr auf die Veranstaltung, schließlich habe ich in ihm einen unglaublich routinierten Fahrer, der zur Genüge unter Beweis gestellt hat, wie schnell er ist.“

Und auch Reinhard Honke freut sich nach der Besichtigung der WPs auf die Veranstaltung: „Die Prüfungen sind sehr schnell, aber nicht die anspruchsvollsten. Das macht es nach der langen Winterpause zu einer idealen Veranstaltung, um wieder in die Gänge zu kommen. Und auch für mich ist das heute eine Premiere: In 29 Jahren Rallyesport ist es heute das erste Mal, dass ich meinen Beifahrer erst am Veranstaltungstag wirklich kennenlerne“, muss selbst der Routinier schmunzeln.

Die ersten Meter der Veranstaltung verliefen für das Duo verhalten aber ohne Zwischenfälle. Mit einer 10. Gesamtzeit kamen die beiden einigermaßen zufrieden aus der ersten Wertungsprüfung und konnten sich auf den darauf folgenden beiden Prüfungen sogar bis auf den achten Gesamtrang vorarbeiten. Wirklich zufrieden wirkte der Chauffeur jedoch im Regrouping noch nicht: „Wir haben ein Problem mit dem Anti-Lag-System, können aber noch nicht so recht lokalisieren, woran es liegt. Außerdem ist das Fahrwerk für die schnellen Prüfungen und das trockene Wetter viel zu weich. Mit einem besseren Setup würde da viel mehr gehen“, hadert Honke. „Dennoch verläuft die Rallye ganz okay. Wir hatten keine Ausrutscher und das Zusammenspiel zwischen Fahrer und Beifahrer hat auch vom Start weg wirklich gut funktioniert. Darauf können wir aufbauen.“

Nach 90 Minuten Regrouping ging es dann für die beiden auf die zweite Schleife der Veranstaltung. Das Ziel, sich im Gesamtklassement weiter vorzuarbeiten fest vor Augen, blies man auf der vierten Wertungsprüfung zum Angriff, doch dann schlug der Defektteufel zu, wie Tim berichtet: „In der vierten Wertungsprüfung haben wir den fünften Gang verloren. Wir können noch nicht genau sagen, woran es liegt, aber de facto sind wir nur noch mit 4 Gängen unterwegs.“

Vor dem Start der fünften Prüfung wurde dann abgewägt, welche Risiken sich aus einer Weiterfahrt ergeben könnten – schlussendlich entschloss sich das Team aber dazu, vorzeitig aufzuhören: „Wir hatten 55 Sekunden Vorsprung in der Klasse und hätten die eigentlich nur verwalten müssen“, erklärt Reinhard die Entscheidung. „Da wir aber nicht wissen, wie es im Getriebe aussieht, müssen wir davon ausgehen, dass große Trümmer des 5. Gangs dort herumliegen. Wenn die zwischen die anderen Gänge schlagen, dann wird es bei diesen schnellen Prüfungen hässlich. Das müssen wir nicht unbedingt riskieren.“

Und auch Tim zeigt sich nach der Entscheidung auch nur leicht enttäuscht: „Natürlich wären wir lieber bis zum Schluss gefahren und hätten den Klassensieg noch geholt, aber in diesem Fall wäre es einfach leichtsinnig gewesen weiterzufahren. Alles in allem kann ich aber ein positives Resümee ziehen. Wir kommen gut miteinander klar und im Auto hat alles reibungslos funktioniert. Da das nicht unsere letzte gemeinsame Rallye war, bin ich trotz allem positiv gestimmt.“

Für beide geht es bereits am nächsten Wochenende weiter: Während Reinhard bei der Osterrallye im bayrischen Tiefenbach mit Michael Heinze startet, startet auch Tim bei einer Osterrallye – die jedoch im rheinland-pfäzlischen Zerf – mit Andreas Menzner.

Ihr Rallyeteam Honke